Bausteine
Das Projekt unterteilt sich in folgende 4 Bausteine, die unterschiedliche Schwerpunktsetzungen haben.
Multiplikatorinnen
Multiplikatorinnen sind jugendliche Trainerinnen, die bereits mehrere PC-Kurse als Teilnehmerinnen durchlaufen haben und zur Trainerin fortgebildet wurden. In wöchentlichen Treffs werden sie in interkultureller Kompetenz geschult. Zudem werden gemeinsam mit ihnen die Kurse vorbereitet. Durch die kontinuierlichen Treffen können auch aktuelle Themen aufgegriffen und diskutiert werden. Die Mädchen erhalten viel Gelegenheit über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und lernen andere Sichtweisen kennen.
Nachwuchsgruppen
Die Nachwuchsgruppen bilden den eigentlichen Kern des Projektes. In zwei aufeinander aufbauenden Kursen werden junge Mädchen in ihrem technischen Wissen geschult und inhaltlich an interkulturelle Themen herangeführt. Diese Kurse folgen dem peer-to-peer-Ansatz, da sie von jugendlichen Trainerinnen unterrichtet werden.
Im Einführungskurs geht es zunächst um das Basis-Wissen in den Programmen Word, Power Point und Excel, sowie um Kenntnisse im Bereich Hardware und Internet. Die Vermittlung erfolgt über Praxisaufgaben zur Vertiefung der Kenntnisse anderer Länder und Religionen (bspw. durch die Erstellung eines Steckbriefs oder eine Präsentation über das Herkunftsland der Eltern). Auch werden die Mädchen in diesem Kurs für die Themen Stereotype und Vorurteile sensibilisiert.
Im Vertiefungskurs erarbeitet der Kurs ein eigenes Produkt zu einem selbst gewählten interkulturellen Thema. So entstand in bisherigen Kursen schon ein deutsch-russischer Reiseführer über Detmold und eine Sammlung zu vier verschiedenen Kulturen mit Rezepten und vielem mehr.
Themengruppen
In interkulturell und –religiös zusammengesetzten Lerngruppen werden Themen wie z.B. Ehe, Familie, Partnerschaft, und religiöse Feste aufgegriffen. Sie können durch den Workshop-Charakter innerhalb weniger Tage intensiver behandelt werden, als dies bei den wöchentlichen Treffs der Fall ist. Es werden Anknüpfungspunkte für ein Miteinander und Kennen lernen unterschiedlicher Kulturen ermöglicht.
Tandem-Kurse
In diesen Kursen wird interkulturelles und generationenübergreifendes Lernen durch die Bildung von so genannten Tandems organisiert: Teilnehmerinnen aus unterschiedlichen Generationen und aus unterschiedlichen Kulturen werden zum gemeinsamen Lernen zusammen gebracht.
Als gemeinsamer Anknüpfungspunkt fungiert der Computer, da dieses Medium zielgruppenübergreifend auf großes Interesse stößt. Gegenseitig voneinander lernen bezieht sich vordergründig auf die Vermittlung von EDV-Wissen in diesen Tandems. An einem Nachmittag pro Woche vermitteln die jugendlichen Migrantinnen den deutschen Frauen und deutsche Jugendliche den erwachsenen Migrantinnen grundlegende Kenntnisse der Computeranwendung. Die 1:1 Betreuung gewährleistet ein Lernen im eigenen Tempo. Auf Sprachunterschiede und Vorkenntnisse kann individuell eingegangen werden.
Die Migrantinnen der Mütter- und Großmüttergeneration lernen selbstbewusste Mädchen kennen, deren Lebensplanung von der ihren abweicht und auf ein eigenständiges Berufsleben ausgerichtet ist. Die deutschen Trainerinnen lernen wiederum die Frauen mit Migrationshintergrund mit ihrer spezifischen Sozialisation besser zu verstehen. Berührungsängste zwischen den Kulturen, Religionen und Generationen werden abgebaut und die interkulturelle Kompetenz gestärkt.